Headerbild

Rheinstein-Apotheke
Rheinsteinstr. 4, 10318 Berlin

Versorgung kaputt gespart. Apotheken sterben.

 

Fast jeder ist davon betroffen oder hat davon gehört:
Immer wieder sind wichtige Arzneimittel kaum zu bekommen. Warum
das so ist? Weil die Krankenkassen seit vielen Jahren immer stärker an
Arzneimitteln sparen.
Folge: Viele Hersteller haben aufgegeben. Oder haben die Produktion in
Billiglohnländer verlagert. Das führt immer wieder zu Lieferengpässen.
Kaputtsparen geht weiter.
Neueste Idee des Bundesgesundheitsministers:
Zukünftig soll es „abgespeckte“ Apotheken geben. Eingespart werden
Apothekerinnen und Apotheker. Die sollen nur ein paar Stunden pro Woche
persönlich anwesend sein. Ansonsten kann man sie nur über Videoberatung
erreichen.

Dafür plant der Bundesgesundheitsminister ein „Reformgesetz“.
Das Gesetz hat gravierende Nachteile für Patientinnen und Patienten.
Nur zwei Beispiele: Wer Fragen oder Probleme hat, bei denen das Apothekenteam nicht weiterhelfen kann, kann nicht mehr direkt und persönlich
mit seiner Apothekerin oder seinem Apotheker sprechen.
Und Patientinnen und Patienten, die starke Schmerzmittel brauchen, bekommen diese nicht mehr sofort, sondern nur noch an bestimmten Tagen.
Denn diese dürfen eben nur von Apothekerinnen und Apothekern abgegeben werden.

Ungerechte Zwei-Klassen-Medizin.
Manche Orte werden Apotheken haben, in denen immer eine Apothekerin
oder ein Apotheker anwesend ist. Hier erhalten Patientinnen und Patienten
alle Leistungen.
In anderen Orten wird man nur noch „abgespeckte“ Apotheken finden.
Die gewohnte Versorgungsqualität wird es dort nicht mehr geben.
Das ist keine gerechte Versorgung, sondern Zwei-Klassen-Medizin.

 

Warum will der Bundesgesundheitsminister Apotheken ohne Apotheker?
Allein in den letzten drei Jahren haben über 1 000 Apotheken geschlossen.
Es geht immer schneller weiter: 2024 wird es über 600 weitere Apotheken
treffen.
Manche Menschen denken immer noch, dass es in Deutschland sehr viele
Apotheken gibt. Schön wär’s. Tatsächlich hat Deutschland gemessen an der
Einwohnerzahl jetzt schon weniger Apotheken als die meisten Länder
in Europa.
Apotheken sterben vor allem aus wirtschaftlichen Gründen.
Denn ihre Leistungen werden von den Krankenkassen nicht angemessen
bezahlt: Seit über 10 Jahren ist das Honorar der Apotheken nicht mehr
erhöht worden. Das ist unfair, weil sich die Kosten der Apotheken in dieser
Zeit mehr als verdoppelt haben.
Diese Belastung kann auf Dauer kein Betrieb aushalten.
Damit Apotheken auch ohne faire Bezahlung weiterarbeiten können, will
der Bundesgesundheitsminister jetzt Apothekerinnen und Apotheker
einsparen. Dann können Apotheken billiger arbeiten. Das ist Sparen auf
dem Rücken der Patientinnen und Patienten. Eine Mogelpackung also.
Gibt es Apotheken ohne Apotheker in anderen Ländern?
Apotheken ohne Apotheker sind weltweit sehr selten und als absolute
Ausnahme anzusehen. In aller Regel sind sie nur in sehr schlecht versorgten
Regionen in Afrika und Südostasien zugelassen.
Diese Ausnahme soll jetzt auch in Deutschland gelten.

 

Was müsste der Bundesgesundheitsminister tun?

Richtig wäre es, endlich die seit Jahren gestiegenen Kosten der Apotheken
zu berücksichtigen. Und die Bezahlung der Apotheken nach mehr als
10 Jahren fair und angemessen zu erhöhen.
Nur dadurch kann das Sterben der Apotheken beendet werden.
Trotzdem wird den Apotheken ein fairer und angemessener Kostenausgleich
weiterhin verweigert. Der Bundesgesundheitsminister nimmt damit das
weitere Sterben der Apotheken in Kauf.
Apotheken protestieren.

Sicher haben Sie schon davon gehört:
Apotheken protestieren immer wieder dagegen, dass sich die Versorgung
der Menschen weiter verschlechtert.
Denn Apotheken gehören zur öffentlichen Grundversorgung, genauso
wie Schulen, Polizei oder Feuerwehr, genauso wie Busse und Bahnen.
Was es bedeutet, wenn die Grundversorgung kaputtgespart wird, erleben
wir jeden Tag im Verkehrsbereich. Ein völlig marodes Schienensystem führt
dazu, dass Zugausfälle und massive Verspätungen an der Tagesordnung
sind. Zu lange wurde auf Verschleiß gefahren.
Jede Bürgerin, jeder Bürger sollte daher genau hinschauen, wenn an der
Versorgung gespart wird.
Es sind Ihre Apotheken. Es ist Ihre Versorgung.
Wir werden Sie weiter informieren

Apotheken